Der Präsident der EU-Kommission Jean Claude Juncker hat in seiner Amtszeit als Premier- und Finanzminister in Luxemburg jahrelang Steuervermeidungsmodelle für ausländische Konzerne ermöglicht und sogar gefördert. Ausgerechnet er soll nun im Auftrag der EU-Kommission diese Machenschaften aufklären.

Die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Cooper hat Steuervermeidungsmodelle entwickelt, in denen Konzerne hohe Lizenzgebühren an in Luxemburg ansässige Tochterunternehmen abführen, die dort nur sehr gering (teilweise mit nur einem Prozent) besteuert werden. In ihren Ursprungsländern können diese Abgaben steuerlich geltend gemacht werden und senken somit den zu versteuernden Unternehmensgewinn.

Nach Ermittlungen der ARD sind hieran Unternehmen wie Pepsi, Amazon, Caterpillar, Procter&Gamble (Gilette, Tempo, Ariel), Ikea, E.ON und Deutsche Bank beteiligt. E.ON Luxemburg nahm auf diese Weise 2012 ca. 130 Millionen Euro ein, zahlte hierfür aber nur 1600 Euro Steuern.